Gestatten Strolch,

so nennen mich meine Futtergeber, mein heimliches Personal, ich miaue und sie kommen und füttern mich, kraulen inbegriffen,

genau ich bin ein Kater, ein stolzer Kater, der sich genau dieses Revier ausgesucht hat, wo nicht nur 2 Hunde leben, sondern auch der Tisch immer reichlich gedeckt ist, dass so ein armer kleiner Kater ja nicht verhungert.

Süßer kleiner Kerl nennt mich mein Frauchen immer und krault mich hingebungsvoll, da werde ich zu Wachs in ihren Händen, schnurr, vermisst dich denn keiner hieß es noch vor Wochen, als ich im August 2011 bei denen im Hof auftauchte und gleich mal die vorhandenen eher scheuen Katzen verjagt habe. Selbst der dicke Kater von gegenüber sucht sich jetzt einen anderen Napf und der von gegenübergegenübernebengegenüber, der auch, miau hier herrsche nun ich, Strolch der I.

 

In der Tat tauchte so im August 2011 eine Katze bei uns auf, war zahm, benahm sich ordentlich, erzog sich die Hunde und war eine liebe Schmusekatze, wir ging noch von einer Katze aus, durch den schmalen Körperbau und den eher schmalen Kopf. Sie schien keiner zu vermissen, obwohl bei so einem schönen Tier fast unverständlich und nach und nach wurde die Katze immer zutraulicher und wie es so kommt, keiner wollte sie mehr hergeben, wenn sie denn einer gewollt hätte und als Besuch kam, wurde klar, die Katze ist ein Kater und dazu noch ein potenter. Kein Wunder das sich alle anderen Katzen nicht mehr blicken lassen.

Meistens lag der Kater auf dem Garagendach und schaute uns zu was wir so machten oder lief uns im Garten nach wie unsere Hunde um immer dabei zu sein oder schrie nachhaltig nach den Dosenöffnern, so das die Nachbarin meinte, der Kater wäre irgendwo eingeschlossen und konnte nicht raus.

Nach einiger Zeit gehörte der Kater einfach zu uns, ein Streuner der sich ein Zuhause gesucht hat und im Schuppen zwischen 2 Boxen wählen konnte, die gut mit Heu gefüllt wurden, als es kühler wurde, wo immer Trockenfutter stand und die Dosenöffner das andere Futter brachten. So wurde die eine Box noch mit einem Styroporteil versorgt, damit keine Kälte von unten heraufzieht, die andere Box wurde mit Sackleinen abgedunkelt, damit eine Höhle entstand. Es wurde ein Laufbrett angebracht, damit der Kater, statt am Regal hochzuspringen, doch eher das Brett rauflaufen konnte, an die Futterstelle, hoch genug, dass die Hunde diese nicht erreichen konnten. Oder anders gesagt es wurde der Katze gemütlich gemacht.

Und dann kam es wie es kommen musste, wir wollten den Kater als unseren Kater eintragen lassen.....es wurden alle Register gezogen, mit diversen Stellen telefoniert, nirgends ein abgängiger Kater gemeldet, nichts und so kam es, dass als Strolch wieder aufwachte nichts mehr da war, was ihn zu einem potenten Kater machte. Er war nun kastriert, gechipt, geimpft, entfloht, entwurmt, also so rundherum versorgt und durfte, weil wir ihn nicht draußen lassen wollten, in seiner Transportbox mit ins Haus, bis die Narkose wirklich vorbei war und Strolch munter wie immer. So durfte er sich dann in der Küche umsehen, seine Glieder strecken, Wasser trinken, etwas herumlaufen und kam dann wieder in die Box zum Rausch ausschlafen und am anderen Morgen ging es dann hinaus zum Futterfassen, munter wie immer, vorauslaufend, zum Schuppen rein, rauf aufs Regal und auf das Futter warten bzw. lautstark einfordernd.

Mit den Hunden versteht sich Strolch ganz gut, besonders mit Jacky. Beide Tiere begrüßen sich mit Nasen stupsen. Kessy akzeptiert den Kater, doch so richtige Freunde werden sie wohl nicht mehr werden. Ein älterer Hund ist nicht mehr so für Veränderungen, obwohl sie können auch nebeneinander sitzen, aneinander vorbei gehen, aber trotzdem aufpassen muss ich immer, denn auch Strolch ärgert ab und zu ganz gerne, wenn er den Hunden vom Sofa runter seine Pfote durchs Fell fahren lässt oder wenn er Kessy anstarrt. Das mag sie gar nicht.

Draußen im Garten sitzt Strolch meisten auf einem Baum und schaut dem Geschehen im Garten zu und es kann durchaus passieren, dass der Kater hinter dem Spielzeug von Jacky herläuft, was Jacky immer total verwirrt.

Nein, er kommt nicht ins Haus, nein, nein, nein, aber Nachts bleibt er draußen......hust. Wer liegt auf der Eckbank, genau Meister Strolch, wer liegt im Hundekorb, der Strolch, wer liegt auf dem Sofa auf dem Platz der Hunde der Strolch., wer angelt im Apfelbaum nach dem Apfelgreifer, wer latscht durch den frisch angemachten Beton, wer hangelt beim Arbeiten unter den Bäumen nach den Haaren, genau unser Strolch.

Mit samtweichen Pfoten erobert er das Haus, den Garten, den Schuppen, die Plätze der Hunde selbst deren Näpfe sind nicht sicher vor dem Kater und natürlich seine Menschen, die sich um ihn kümmern, wie sie sich um ihre Hunde kümmern, eingedeckt mit vielen Streicheleinheiten und gutes Futter und immer ein warmes Plätzchen auf der Bank und in ihren Herzen.

© Birgit Lindemann Februar 2012

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